Hallo liebe Gärtner und angehende Pflanzenliebhaber! Heute möchte ich über eine Pflanze sprechen, die mir in den letzten Jahren besonders gut gefallen hat. Sagt Hallo zu Mirabilis Jalapa, dem Hingucker in meinem Garten! Vielleicht kennt ihr eher ihren pfiffigen Spitznamen „Wunderblume“, vielleicht kennt ihr sie aber auch schon als „Schönheit der Nacht“ oder „Wunder von Peru“. Auch in China gibt es witzige Namen für die Pflanze, wie zum Beispiel „Reiskochpflanze“ oder „Regenblume“. Und in Hongkong? Dort heißt sie „Purpurjasmin“. Lassen Sie uns nun etwas tiefer in die Wurzeln eintauchen – im wahrsten Sinne des Wortes! Mirabilis Jalapa stammt aus Südamerika und schmückt seit etwa 500 Jahren europäische Gärten. Was macht sie so besonders? Zunächst einmal ist sie eine Sonnenanbeterin. Allerdings verträgt sie, genau wie manche von uns im Skiurlaub, keine Kälte. Diese Pflanze wird normalerweise einjährig angebaut und ist ziemlich vielseitig, wenn es darum geht, die Nebensaison zu überstehen. Im Herbst, wenn sie zu welken beginnt, können Sie ihre Knollen ausgraben und einlagern (ähnlich wie bei Dahlien). Wenn Ihre Winter eher kühl als frostig sind, können Sie sie auch einfach stehen lassen. Dieses Jahr habe ich ein kleines Experiment gewagt. Ich habe einige Knollen vom letzten Jahr und andere aus Samen gepflanzt und beides ungefähr zur gleichen Zeit begonnen. Die Knollen waren wie Sprinter aus den Startlöchern und zeigten bereits ihre Blüten, während die aus Samen gezogenen Pflanzen sich noch orientieren. Ein heißer Tipp für alle, die mit Samen ziehen: Wässern Sie sie vorher einen Tag lang. Danach keimen sie wie ein Traum! Mirabilis Jalapa wächst recht schnell und erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter. Sie ist nicht allzu anspruchsvoll, was den Boden angeht, scheint aber einen leicht alkalischen Boden zu bevorzugen. Wahrscheinlich gedeiht sie deshalb in meinem Garten so gut, da unser hartes Wasser ein kalkfreundliches Milieu schafft. Der Haken ist allerdings: Sie ist durstig! Vernachlässigt man ihren Wasserbedarf, verkümmert sie dramatisch. Doch nach einer guten Bewässerung erholt sie sich prächtig. Kommen wir nun zum Hauptereignis – den Blüten. Sie sind üppig, mit einem Kaleidoskop an Farben und manchmal sogar bunten Mustern. Sie harmonieren perfekt mit den leuchtend grünen Blättern, die mit ein Grund dafür sind, warum ich diese Pflanze so liebe. Diese Blüten sind wie Abendsterne, die sich in der Dämmerung öffnen (daher die coolen Namen), und manchmal sieht man verschiedenfarbige Blüten an derselben Pflanze! Sie sind allerdings nur einen Tag lang schön, aber keine Sorge – es sprießen sofort neue. Aber warten Sie, es gibt noch mehr! Nach der Blumenschau erhalten Sie diese großen, attraktiven Samen, die sich von grünlich-gelb nach schwarz verfärben und einen auffälligen Kontrast zum Laub bilden. Wenn Sie sie lassen, säen sie sich in Ihrem Garten selbst aus, aber auch das Sammeln von Samen ist möglich (wenn auch etwas mühsam, da es so viele sind). Ein Wort der Vorsicht: Auch wenn sie bezaubernd aussehen, eignen sich die Samen der Mirabilis Jalapa (und andere Pflanzenteile) nicht als Snack. Sie sind giftig. Passen Sie also auf, wenn Sie neugierige Kinder in der Nähe haben. Trotz seiner Toxizität gilt es seit jeher als Wundermittel der Medizin und verfügt über antimykotische und antivirale Eigenschaften. Tatsächlich werden einige seiner chemischen Verbindungen heute in Produkten zum Schutz von Nutzpflanzen wie Mais und Kartoffeln vor Viren eingesetzt. Und wissen Sie was? Auch Schädlinge scheinen einen großen Bogen um sie zu machen. Während andere Pflanzen in meinem Garten unter Spinnmilben oder Mehltau leiden, leben meine Wunderblumen prächtig, gesund und munter. Allein diese Widerstandsfähigkeit verschafft ihnen Jahr für Jahr einen VIP-Platz auf meinem Balkon. So, das ist die Geschichte vom strahlenden Stern meines Gartens: Mirabilis Jalapa. Wenn Sie auf der Suche nach einer Pflanze sind, die sowohl ein Hingucker als auch ein Überlebenskünstler ist, sollten Sie diese Pflanze unbedingt ausprobieren. Viel Spaß beim Gärtnern!